Von Wehretal nach Kenia

Annett Bösenberg aus Reichensachsen spendet in Malindi

Reichensachsen/Malindi – Mandy Eggeling und Annett Bösenberg sind zurück aus Malindi in Kenia. Dortgeblieben sind fünf bis sechs Koffer voller Sachspenden und die Finanzierung der Ausbildung zwei junger Männer. Mitgenommen haben die beiden Frauen, wie Mandy Eggeling sagt, „viele intensivierende Erfahrungen“.
Die Frau aus Rottau organisiert seit etwa einem Jahr Patenschaften. Das Ziel: Kindern in Ostafrika mit dem monatlichen Schulgeld von umgerechnet etwa 15 Euro eine Zukunft zu ermöglichen. Seit einigen Wochen unterstützen auch Menschen aus Reichensachsen das Projekt. Entstanden ist das durch die langjährige Freundschaft zwischen Mandy Eggeling und Annett Bösenberg, die in dem Wehretaler Ortsteil lebt (wir berichteten).

Für die Reichensächserin war die dreiwöchige Reise nach Malindi im November der erste Besuch in Kenia. Erlebt habe sie eine Achterbahn der Gefühle. Die Begegnungen reichten von fröhlich spielenden Kindern bis hin zu der mit einem kleinen Jungen, dessen Bild Annett Bösenberg nicht losließ. Als die Frauen die Sachspenden verteilten, hob sie ihn auf ihren Koffer, damit er auch etwas sehen konnte. Ihr fiel auf, „dass er so klein und dünn war“. Also suchten die Frauen nach seiner Familie und brachten Reis, Nudeln und Ugali (einen Getreidebrei aus Maismehl) zu der alleinerziehenden Mutter von fünf Kindern. „Die Mutter wusste gar nicht, dass wir kommen“, erinnert sich Annett Bösenberg an den Besuch, bei dem sie und Mandy Eggeling sofort herzlich aufgenommen wurden.

Bevor die beiden Frauen nach drei Wochen abreisten, hatte Annett Bösenberg noch eine Bitte an Dennis Kaingu. Er ist derjenige, der das gespendete Schulgeld vor Ort zahlt und Mandy Eggeling auf Familien hinweist, die die Hilfe durch eine Patenschaft besonders benötigen. Kurzerhand brachte Annett Bösenberg ihm denKoffer mit ihrer Kleidung von der Reise, die sie der Mutter der Familie schenkte. Zurück nach Deutschland ging es nur mit Handgepäck. „Mit 90Kilo hin und mit zehn oder 15 nach Hause“, sagt die Reichensächserin und lächelt.
Außerdem sorgen die beiden Frauen nun mit den Spenden, die zusätzlich zu den Patenschaften eingehen, dafür, dass die Familie jeden Monat ein Essenspaket erhält. Da jedes Kind, das Mandy Eggeling unterstützen möchte, nun einen Paten hat, finanzieren die weiteren Spenden nun die Ausbildungen zweier junger Männer. Einer davon ist der 20-jährige Elias Nguma. Er macht nun eine Ausbildung zum Schreiner, die die Familie nicht habe finanzieren können. In der Schule Malindis sprachen beide Frauen mit der Rektorin, die sie auf weitere
Kinder hinwies, die mit dem Projekt unterstützt werden können. Darüber berichten möchten sie bei einem Vortrag, der am Freitag, 19. Januar, ab 18.30 Uhr im Gemeindehaus in Reichensachsen stattfinden soll.

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